In seiner "Neuen Zeitschrift für Musik" urteilte Schumann gänzlich negativ über das Klavierkonzert f-moll op. 5 von Sigismund Thalberg. Man könnte sagen, die Zeit bestätigte dieses 1836 gesprochene Urteil, das Werk fand keinen Weg zum breiten Publikum. Und doch sind seine Qualitäten so markant, dass es sich lohnt, für die Aufführung des Klavierkonzerts von Thalberg eine Lanze zu brechen. Die edle, virtuose Brillianz, Eleganz und Unbekümmertheit, die diese Komposition auszeichnen, wiegen bis zu einem gewissen Grad deren Mangel an Dramatik und romantischem Tonfall auf. Schliesslich geht man nicht zuletzt zur Zerstreuung und Unterhaltung ins Konzert – und die Meisterschaft, mit der Thalberg das Klavier beherrschte, ist der beste Garant dafür.