Am 24. Januar 1830 erlebte Robert Schumann zum ersten Mal als Solist einen Erfolg als Konzertpianist im Konzert der Heidelberger Museums-Gesellschaft.
Beflügelt davon legte er im Februar 1830 gleich zwei Kompositionen für Klavier und Orchester "ad usum proprium" an: ein Konzert und einen Variationenzyklus. Allerdings verstand Schumann, dass es ihm noch sehr an musikalischem Handwerk mangelte. Und so begab er sich auf die Suche nach geeigneten Lehrern. Nach einem Jahr erfolgloser Bemühungen fasste er seinen ganzen Mut zusammen und richtete am 20. August 1831 ehrerbietigst ein Schreiben an Johann Nepomuk Hummel, welcher seit 1819 von Weimar aus über die europäischen Musikgeschehnisse waltete:
"an den Meister wend' ich mich nun vertrauensvoll, ob er mir vielleicht eine Zeitlang den Genuß seines Unterrichts gewähren wolle... Schüchtern leg' ich hier das erste Solo eines Concertes bey, nach dem Ew. Wohlgeboren besser vielleicht als aus allen Beschreibungen den Standpunkt meiner jetzigen Bildung beurtheilen können..."
In Erwartung einer Antwort Hummels setzte Schumann die Arbeit an seinem Konzert fort: Es entstanden mehrere Fassungen der Durchführung, der Reprise, einer Solo-Kadenz und sogar des Rondo-Finale. Der ersehnte Brief Hummels ließ auf sich warten und als er endlich in Leipzig eintraf (25. Mai 1832), war der junge Komponist Schumann auf autodidaktischem Wege so weit fortgeschritten, daß eine fremde Intervention unnotwendig, gar unvorstellbar wurde.
So blieb das Jugendklavierkonzert F-Dur, ungeordnet und zwischen Skizzenbüchern verstreut liegen, bis ich, Lev Vinocour, ausgerüstet mit einem Empfehlungsschreiben von Herrn Prof. Dr. Martin Staehelin, die Entwürfe im Sommer 2005 in der Bonner Universitätsbibliothek in Empfang nehmen durfte. Ich ordnete, erschloss und orchestrierte sie und konnte das Werk am 21. April 2007 erstmals einem Publikum im Ruhrfestspielhaus präsentieren.