Anton Rubinstein

Konzert Nr.4 d-moll op.70

Seit Generationen gehört das 1. Klavierkonzert von Peter Tschaikowsky zu den Evergreens. Trotz der großen Popularität dieses Klassik-Hits interessiert sich kaum jemand für dessen unmittelbare Vorläufer. Es scheint so, als hätte die Geschichte der russischen Klavierkonzerte mit einem Höhepunkt begonnen. Doch so ist es nicht! In seinem Meisterwerk folgt Tschaikowsky sowohl im Formaufbau, als auch thematisch den vorangegangenen Klavierkonzerten seines Lehrers Anton Rubinstein. Besonders viele Ähnlichkeiten hört man in seinem 4. Klavierkonzert d-moll, op.70.

Diese 1864 geschriebene und 1866 erstverlegte monumentale dreisätzige Komposition war einst fester Repertoirebestandteil großer Pianisten, heute aber ist sie zur Rarität geworden. Genau wie im 1. Klavierkonzert von Tschaikowsky dominiert die heroisch-pathetische Stimmung den ersten Satz. Den zweiten Satz schrieb Tschaikowsky im Genre eines Wiegenliedes, bei Rubinstein ist der mittlere Satz ein Gondellied.

Im Finale der beiden Konzerte hört man authentische polnische und ukrainische Volkslieder, als formbildendes Element wählt Rubinstein hier den energiegeladenen Krakowjak. Kurz gefasst, Rubinsteins 4. Klavierkonzert d-moll, op.70 wartet darauf, wiederentdeckt zu sein!

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